Festival-Leitmotiv: Commedia dell’arte

Wir gestehen es ja ein. In den vergangenen Festivals wurde viel gestorben und geweint. Es gab viel Drama und es blieb kaum ein Auge trocken. Einsiedeln bleibt so «schwer» in bester Erinnerung. Klosterzeit mit Sterbebegleitung. Es gab dann zum Abschluss die berechtigte Frage, ob das Festival auch «Lachen» kann.

So kam es, dass Mimi, eine höchst geschätzte FS-Teilnehmerin, gleichentags nach Abschluss der Einsiedler Tage die Sprachnachricht platzierte und somit den Steilpass spielte, ob nicht die Komödie der Aufhänger für FS#08 werden könne. Dies auch mit dem Hinweis versehen, dass Lachen über die Obrigkeit als sozialkritische Komponente schon immer seine Wirkung entfaltet habe.

FESTIVAL SINEMA #08
Filmlachjuwelen | Flying Circus | Improtheater | Das verschollene Buch Aristoteles und das verrückteste Live-Event der FS-Geschichte |
Führungen, Wanderungen | gemeinsam Magie erschaffen und erleben

24. – 26. Oktober 2025, Schaan – Liechtenstein

WIE DAS LACHEN IN LIECHTENSTEIN EINZUG HÄLT…

Welch ein Zufall. Plötzlich passt alles zusammen…

Putin, Trump und Konsorten… all die, die nach Autokratie streben, scheinen Überhand zu gewinnen. Da braucht es Hofnärrinnen und der Hofnarren. Menschen, die provozierend Ungerechtigkeiten sichtbar machen, Falschheit entlarven und im Guten aufklären… und das mit viel Humor gesalzen und Lachen versüsst. Humor erreicht Menschen leichter als reine Kritik. Lachen erlaubt es, brisante Themen zu benennen, ohne sofort angegriffen zu werden. Und gemeinsames Lachen schafft ein Gemeinschaftsgefühl – auch gegenüber dem „System“.

Das Festival pflegt seit längerer Zeit eine freundschaftliche Beziehung zu den Menschen in Liechtenstein. Die Beziehung wurde in Einsiedeln musikalisch vertieft. Das Cello- und das Gitarren-Spiel kamen aus dem Ländle und gaben dem Einsiedler Panorama ein Konzertambiente. So war der Weg nicht weit, FS#08 in Liechtenstein anzudenken. Zumal es kaum ein Ort auf der Welt gibt, der eine grössere Bühnendichte aufweist wie Liechtenstein und speziell Schaan.

Und dann natürlich der Fürst… Liechtenstein ist eine konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratisch-parlamentarischer Grundlage. Das bedeutet, dass es sowohl einen Fürsten (Monarchen) als Staatsoberhaupt gibt, als auch ein demokratisch gewähltes Parlament – beide teilen sich die Macht. Der Fürst hat im Vergleich zu anderen Monarchien sehr weitreichende Befugnisse. Er kann die Regierung ernennen und entlassen, er hat ein Vetorecht bei Gesetzen, auch wenn das Parlament seine Zustimmung gegeben hat. Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Fürst das Parlament auflösen. Zudem ist er aktiv in der Aussenpolitik tätig.

Im Jahr 2003 wurde in Liechtenstein eine Volksabstimmung über eine Verfassungsreform durchgeführt. Der Fürst, Hans-Adam II., wollte mehr Macht – z. B. ein verstärktes Vetorecht, das Recht, Richter zu entlassen, und die Möglichkeit, die Regierung abzuberufen. Diese Forderungen stiessen im Ländle auf Kritik, weil sie das Gleichgewicht zwischen Monarchie und Demokratie gefährdeten. Im Vorfeld der Abstimmung erklärte Fürst Hans-Adam II. sinngemäss: «Wenn das Volk gegen die Reform stimmt, werde ich das Land verlassen – und den Namen Liechtenstein mitnehmen.» 64,3 % der Wähler stimmten damals für die Verfassungsänderung – also für mehr Macht für den Fürsten. Gleichzeitig wurde aber festgelegt, dass das Volk jederzeit den Fürsten absetzen kann – eine Art „Notbremse“.

Seit Trump in den Staaten wieder im Amt ist und trump’sche Dinge tut, geht in Liechtenstein der Spruch rum: Trump schaut neidisch ins Ländle, da er alles dafür geben würde, wenn er in seinem «Ländle» die Macht des Liechtensteiner Fürsten haben könnte… Langer Rede, kurzer Sinn:  Wo ein machtvoller Monarch am Schalten und Walten ist, braucht es viele Hofnärrinnen und Hofnarren! 😊

Und nun das…

Sensation in Schaan: Verschollenes Buch von Aristoteles zur Commedia dell’arte entdeckt

Schaan, Liechtenstein – Mai 2025

Ein Fund, der die Kulturwelt erschüttert: Bei Restaurationsarbeiten im Untergeschoss des TAK Theater Liechtenstein in Schaan wurde ein lang verschollen geglaubtes Werk von Aristoteles entdeckt – sein legendäres zweites Buch zur Komödie, jenes Manuskript, das im Film „Der Name der Rose“ mit tödlicher Symbolkraft aufgeladen war.

Das Werk galt als verloren – eine philosophische Abhandlung über die Wirkung, Bedeutung und soziale Sprengkraft des Lachens, die Aristoteles als Gegenstück zur Poetik verfasst haben soll. Nun wurde es – verborgen in einer versiegelten Holzkiste mit venezianischem Siegel – in einem vergessenen Archivraum unter der Bühne gefunden. Die handschriftliche Kopie stammt ersten Gutachten zufolge aus dem 14. Jahrhundert, mit Anmerkungen in mittelalterlichem Latein und Altgriechisch.

Der Inhalt? Brisant. Aristoteles analysiert die subversive Kraft der Commedia dell’arte und beschreibt Lachen als „gefährlichste Waffe gegen die Selbstgefälligkeit der Macht“. Die Komödie, so schreibt er, „sei nicht zur Zerstreuung da, sondern zur Erschütterung“. Genau dieser Gedanke brachte im Film „Der Name der Rose“ eine mörderische Kette von Ereignissen in Gang.

Der Zeitpunkt des Fundes könnte passender nicht sein: Das Festival FS#08 widmet sich dieses Jahr dem Lachen und der skurrilen Komödie als sozialkritischer Kraft. Die Entdeckung gilt schon jetzt als sensationeller Impulsgeber für das Festival – und als kulturelles Erdbeben weit über die Grenzen des Ländles hinaus. Die Echtheit des Dokuments wird derzeit von einem internationalen Forscherteam geprüft. Erste Ergebnisse werden zur Festivaleröffnung in Schaan erwartet.

Und wer weiss – vielleicht wird dort die wahre Komödie endlich ihren rechtmässigen Platz in der Weltgeschichte einnehmen. Lachen war nie harmlos. Und das ist gut so.

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